Die Charlotte im Wandel der Zeit

Die Charlottenburger Baugenossenschaft eG ist eines der großen Wohnungsunternehmen der Hauptstadt. Eines mit über 110-jähriger Tradition - und mit einer spannenden und bewegten Historie! Das Gründungsdatum der Charlotte, wie die Genossenschaft von Ihren Mitgliedern und Freunden liebevoll genannt wird, fällt auf den 8. Februar 1907. Doch drehen wir die Zeit zunächst einmal auf das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts zurück:

Charlottenburg war damals noch eine eigenständige Stadt. In starkem Kontrast zu großbürgerlicher urbaner Eleganz am Kurfürstendamm standen Wohnverhältnisse, wie sie aus heutiger Sicht kaum mehr vorstellbar sind. Eine Zeit, die wir heute mit dem Begriff "Mietskasernen" verbinden. Mehrgeschosser mit einem Labyrinth von Hinterhöfen beherbergten Großfamilien in Kleinstwohnungen. Hier war es dunkel und unhygienisch.

Heinrich Zille (1858 - 1929), Berlins berühmter Maler, hat dieses "Milljöh" mit spitzem Zeichenstift authentisch zu Papier gebracht - unschätzbare Dokumente aus den Anfängen des sozialen Wohnungsbaus. Zille soll seinerzeit gesagt haben, "dass man einen Menschen mit einer Wohnung ebenso erschlagen kann wie mit einer Axt!".
 

Die Gründer der Charlotte wollten die beschriebenen Missstände nicht länger als gegeben hinnehmen. Ziel war, das Wohnungselend endlich zu lindern. Vordringlichste Aufgabe, ein menschenwürdiges Umfeld auch für diejenigen zu schaffen, deren finanzielle Mittel beschränkt sind – sofern sie überhaupt vorhanden waren. Gute Wohnungsqualität zu bezahlbaren Preisen - so lautete das Credo.

Wenngleich an Neubauprojekte im Gründungsjahr noch nicht zu denken war, zeigte die Genossenschaft Stärken in der Mitgliederwerbung. Ende 1907 freuten sich die Verantwortlichen über 572 Mitglieder. Und als 1909 an der Eosanderstraße 4 die ersten Mitglieder in den ersten Neubau der Charlotte einzogen - in 59 helle und gesunde Wohnungen -, war das Unternehmen endgültig auf der Erfolgsspur.

Über 110 Jahre Unternehmensgeschichte liegen nunmehr hinter der Charlotte - eine alte Dame, die viel erlebt hat: Kaiserreich, Weimarer Republik, Nazi-Diktatur, Kriege, Zerstörung, Wirtschaftswunder, Mauerbau, Wiedervereinigung. Vieles hat sich verändert, unsere Genossenschaft hat sich ebenso weiterentwickelt wie die Zivilgesellschaft. Von Grammophon und Schellack-Platte zum festplattenstarken Mp3-Player. Von der Mietskaserne zum Energiesparhaus.

Aus 572 Mitgliedern und null Wohnungen Ende 1907 sind mittlerweile über 15.000 Mitglieder und fast 7.000 Wohnungen geworden. Wohnungen der Charlotte findet man mittlerweile nicht nur im namensgebenden Stadtteil Charlottenburg, sondern auch in Spandau, Siemensstadt, Charlottenburg-Nord, Reinickendorf, Wilmersdorf, Steglitz, Weißensee und Adlershof.

Eines ist jedoch geblieben - und darauf legen wir von der Charlotte ganz großen Wert: Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Damals wie heute bedeutete der Erwerb eines Genossenschaftsanteils, dass jedes Mitglied sich auf eine starke Gemeinschaft verlassen kann.

Viele unserer Mitglieder engagieren sich uneigennützig für die genossenschaftliche Familie - ein gelebtes Füreinander und Miteinander. Eine soziale Nachbarschaft - generationenübergreifend und ohne interkulturelle Hürden.

Wenn Sie mehr über die Geschichte der Charlotte erfahren wollen, können Sie sich gern eine Festschrift zu unserem Hundertjährigen Jubiläum im Jahr 2007 zusenden lassen.

Bitte melden Sie sich dazu bei uns unter Tel. (030) 322 911-0.

Geschäftsstelle

Charlottenburger Baugenossenschaft eG
Dresselstraße 1
14057 Berlin

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